BHF setzt auf Löschroboter

Das neue Shuttlelager, das sich derzeit im Bau befindet, wird nicht mit einer konventionellen maschinellen Entrauchungsanlage versehen. Stattdessen geht BHF mit einem alternativen Entrauchungskonzept neue Wege. Dazu wird ein Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) eingesetzt. Den Löschroboter LUF 60 beschreibt der Hersteller, die LUF GmbH mit Sitz im österreichischen Thüringen, als das ideale Fahrzeug für Einsätze, bei denen normale Strategien nur erschwert umsetzbar sind. Das LUF bringt Frischluft in Gebäude ein und führt währenddessen Rauch über die Rauch- und Wärmeabzugsklappen ab. Betrieben wird der ferngesteuerte Roboter mit einem 140 PS starken Motor. Ein Raupenfahrwerk erlaubt präzise Fahr- und Wendemanöver bei gleichzeitig hoher Standfestigkeit. Lösch- und Rettungsteams wird es so ermöglicht selbst unter schwierigsten Umständen direkt an den Brandherd vorzudringen. Das Belüftungssystem des LUF 60 kann eine Vielzahl von Gebäudearten, wie beispielsweise Logistikzentren, mit nur einem Zugang entrauchen. Aus 2.400 Liter Wasser pro Minute erzeugt der Roboter einen vernebelten Wasserstrahl, auch der Einsatz von Schaum ist möglich.

Michael Kannengießer, Brandschutzbeauftragter der BHF und BAUR-Gruppe, erklärt: „Das Konzept zum Einsatz eines Löschunterstützungsfahrzeugs haben wir in Zusammenarbeit mit Kreisbrandrat Timm Vogler und den Fachplaner*innen um Christian Fuchs, Geschäftsführer des Architekturbüros Strukturdesign in Lichtenfels entwickelt.“ In einer Rauchsimulationsberechnung wurde die Machbarkeit bestätigt und durch Behörden, Brandschutznachweisersteller, Prüfsachverständige und Feuerwehr freigegeben. „Durch das LUF 60 können wir erheblich Kosten und Montagezeiten im Vergleich zur einer festverbauten Entrauchungsanlage einsparen.“ Die Kosten der Anschaffung liegen bei rund 250.000 Euro.

Bisher einzigartig: Erstes LUF 60 in Nordbayern wird auch bei Schadensereignissen im Landkreis Lichtenfels eingesetzt werden

Lichtenfels‘ Kreisbrandrat Timm Vogler: „Wir freuen uns sehr darüber, dass Baur Hermes Fulfilment das bisher einzige LUF 60 in Nordbayern auch für Einsätze in unserem und angrenzenden Landkreisen zur Verfügung stellt. Wir können dadurch eine deutliche Verbesserung in Sachen abwehrenden Brandschutz erzielen. Herzlichen Dank an die Verantwortlichen für diese bedeutende Entscheidung zum Wohle aller Bürger*innen in unserer Region.“ 

Die lokalen Feuerwehren in Altenkunstadt und Burgkunstadt bringen das LUF zum Einsatz. Die Bereitstellung erfolgt im Rahmen einer Nutzungsvereinbarung. Außerdem wird das LUF 60 bei Schadensereignissen auch an den weiteren Firmenstandorten der BAUR-Gruppe genutzt. Untergebracht wird das Gerät in einem ebenfalls neu errichteten Stellplatz in unmittelbarer Nähe zum Shuttlelager.

„Natürlich hoffen wir, das Löschunterstützungsfahrzeug nie einsetzen zu müssen. Dennoch ist es unsere Pflicht, im Brandfall gut vorbereitet zu sein und dabei die bestmögliche Technik zu nutzen, um Menschenleben zu schützen.“, so BHF-Geschäftsführer Kamil Christoph Kasprowicz. „Es ist uns ein Anliegen, die lokalen Feuerwehren zu unterstützen, gerade auch weil sich viele meiner Kolleg*innen in den freiwilligen Feuerwehren engagieren. Deshalb ist es selbstverständlich, dass wir das LUF 60 auch außerhalb unseres Unternehmens zur Verfügung stellen. So kann im Ernstfall Schaden abgewendet werden.“